Diese jungen Musiker aus Halle an der Saale existieren seit 2014 und spielen auf ihrem ersten in Eigenregie veröffentlichten Album ganz dezent metallischen Irgendwie-Alternative-Rock mit deutschen Texten. Dabei lässt "Stück für Stück" auch Triebe gen Punk ausschießen und hat kaum etwas mit der Pathos-Bewegung unter den Gitarrenbands unseres Muttersprachraums zu tun.

Die Tracks auf dem in Eigenregie realisierten Album sind vorwiegend schnell ausgefallen, doch INEXAKT spielen kontrolliert auf und bleiben stets Herren der Lage. Andererseits macht das gleichbleibend hohe Tempo die Songs schwerlich voneinander unterscheidbar, zumal Sänger Hannes stimmlich bei aller Herzlichkeit relativ eingeschränkt ist. Ein langsameres Lied wie 'Hab keine Angst' kommt da sehr gelegen, aber auf textlicher Ebene tut sich der Frontmann durch angenehme Klischeevermeidung (selbst mit 'Auf uns') hervor und singt hörbar das, was ihm sein seelisches Befinden eingibt.

Als Höhepunkt erweist sich das kraftvolle wie besonders aussagekräftigte 'Von alten Bildern', und genaugenommen muss man die erste Häfte der Scheibe mehr oder weniger gelassen "ertragen", bevor die richtig guten Tracks folgen. 'Der Vorhang fällt' ist ein weiterer Faustrecker und verdient eine hohe Wertung, weshalb man, sollte die Reihenfolge auf eine Songwriting-Chronologie schließen lassen, von einer Steigerung in Zukunft ausgehen darf. Okay gemacht, das Ganze.

FAZIT: Gehobener, angepunkter Rock von hierzulande ohne ideologische Fragwürdigkeiten oder unaufrichtigen Schwulst.